Disclaimer Die vorliegende Analyse stammt aus Juli 2018 und vergleicht die Sprache der Online-Ausgabe des Spiegel, Spiegel Online (kurz: SPON), mit der des Jugendangebots bento, das im September 2020 durch Spiegel Start ersetzt wurde. Aus diesem Grund ist es mir leider nicht mehr möglich, auf die originalen Links zu verweisen. Da das Internet aber nie vergisst, weiche ich einfach auf Wayback-Machine-Links aus. Bento wurde am 1. Oktober 2015 als Angebot gestartet, das die Zielgruppe der 18- bis 30-Jährigen erreichen sollte. Seit Januar 2020 publiziert SPON nur noch unter dem Namen Der Spiegel.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung #

Im Spiegel-Statut von 1949 heißt es:

Nichts interessiert den Menschen so sehr wie der Mensch. Darum sollten alle ‚Spiegel‘- Geschichten einen hohen menschlichen Bezug haben. Sie sollten von dem oder den Menschen handeln, die etwas bewirken. Der Idealfall: An einer Person wird eine ganze Zeitströmung (das ganze jeweilige Geschehnis, der ganze Vorgang, die aktuelle Begebenheit) in ihren Hintergründen, Ursachen, Anlässen, bewegenden Momenten und Auswirkungen aufgezeigt. 1

Leo Brawand

Rund 70 Jahre später gibt es den Spiegel immer noch. Und nicht nur das, mittlerweile gibt es auch die Online-Ausgabe seit einem knappen Vierteljahrhundert. Der jüngste Ableger des Spiegel-Verlags ist jedoch bento. Ein Jugendportal, das sich im Speziellen an junge Menschen und deren Nutzungsgewohnheiten richtet. Denn herkömmliche Formate, wie sie beispielsweise auch Spiegel Online anbietet, erreichen Jugendliche schlechter oder gar nicht. 2 Wie gelingt es bento also, heranwachsende User an sich zu binden und das erfolgreichste, deutschsprachige Jugendportal zu sein? Indem sie das einstige Statut aus der Nachkriegszeit durch ein zeitgenössisches Katzen-GIF aus dem Internet ersetzen, um somit Aufmerksamkeit und einfache Klicks zu generieren? Denn das ist beispielsweise der Vorwurf Jan Böhmermanns, Moderator der Sendung „Neo Magazin Royale“. In einem Interview mit Lars Weisbrod für Die Zeit kritisiert er:

Beim Spiegel sitzen doch so viele schlaue Festangestellte in ihren Einzelbüros, die es eigentlich besser wissen müssen. Und Bento beschäftigt Generalisten, die alles machen, von Nahost-Politik bis zum neuesten Quiz: “Kannst du so schnell laufen wie ein Schwein?” Da wird einfach alles nach vorne gebracht, was funktioniert. Es geht um Klicks. Das ist gefährlich, weil alles egal ist. Das ist echter, giftiger Zynismus. 3

Jan Böhmermann

Doch selbst wenn die Mutter, Spiegel Online, bei den jungen Usern nicht mehr gut ankommt, so bleibt sie trotzdem einer der reichweitenstärksten Internetseiten Deutschlands. Und das, obwohl die Seite zu Beginn nur als Spielwiese zum Experimentieren im World Wide Web konzipiert war. 4 Ein Punkt, in dem sich Mutter und Tochter ähneln, denn Jugendportale wie bento, aber auch ze.tt oder NOIZZ beispielsweise, existieren erst seit rund drei Jahren. Sie sind allesamt als Projekte zu verstehen, die sich von etablierten Portalen unterscheiden und Neues ausprobieren wollen. Damit lassen sich dann eben auch die ständigen Neuerungen des Designs bei bento erklären, die während der Recherche zwischen Februar und Juni auftraten.

Ein Vergleich zwischen SPON und bento soll nun aufzeigen, worin sie sich grundlegend unterscheiden, aber auch ähneln und ob deren Geschichten immer noch von Menschen handeln, die etwas bewirken. Deshalb liegt das Hauptaugenmerk dieser Arbeit auf charakteristischen Elementen der Darstellungsformen beider Seiten. Dazu wird vorab etwas zur Geschichte und Entwicklung erklärt, ehe dann Design und Sprache untersucht werden. Die Textanalyse basiert auf jeweils einem Artikel, der sinnbildlich für den Stil von SPON und bento steht. Zwar handelt es sich dabei um unterschiedliche Textgattungen, die jedoch zur besseren Einordnung zunächst erklärt werden. Zum Schluss werden beide Analysen miteinander verglichen und resümiert.

Journalistische Formate #

Die eingangs beschriebenen Gattungen der beiden Beispieltexte werden in diesem Kapitel kurz erörtert, um bei der späteren Analyse auf Kontexte zurückgreifen zu können. Besonders in Bezug auf die Magazingeschichte ergibt es Sinn sie zu erklären, da sie eine spezielle Darstellungsform des Journalismus ist. Sie stellt eine Mischform der Reportage und des Features dar.

Nachrichtenmagazingeschichte #

Die Varianz erzählerischer Darstellungsformen innerhalb des Journalismus ist hoch. Es gibt beispielsweise Texte, die anhand einiger Elemente an eine Reportage erinnern, aber keineswegs eine sind. Deshalb sind diese Artikel aber nicht verfehlt, im Gegenteil: Es darf variiert und gemischt werden, jedoch sollten dabei „die Formen mit ihren Merkmalen und Eignungen bekannt sein.“ 5

Ein besonderes Genre ist das der Nachrichtenmagazingeschichte, kurz Magazingeschichte. Diese vereint Elemente der Reportage und des Features und bildet somit eine Zwischenform, einen Zwitter. Dabei kommt sie immer dann zum Einsatz, wenn der Autor unterschiedliche Sachverhalte, Situationen oder Vorgänge mithilfe authentischer Episoden präsentieren möchte. Denn wo das Feature zu sehr den Fokus auf die Veranschaulichung von Strukturen legt, konzentriert sich die Reportage zu sehr auf Beobachtungen einzelner Lebensgeschichten. 6

Die Magazingeschichte pendelt also ständig zwischen einer individuellen Geschichte und einem abstrakten Sachverhalt, wobei zusätzlich eine gewisse Tendenz entsteht. Sie entsteht durch das Arrangement von Situationen und Argumenten, auch wenn der Text nachrichtlich und faktizierend scheint. 7 Ein Anschein der Authentizität lässt sich auch durch das Einbetten von Detailinformationen wiederfinden, wie beispielsweise durch das Einbringen exakter Sachverhaltsinformationen und präziser Personenangaben. Allerdings interessiert sich die Magazingeschichte nicht sonderlich für das Besondere, also den oder die Akteur(e), sondern möchte vielmehr die eben beschriebene Tendenz nach- und beweisen, weshalb real existierende Personen und ihre Geschichten in recherchierte Kontext- und Hintergrundinformationen implementiert werden. 8 Daran schließt unmittelbar auch die Sprache an: Denn auch hier schlägt das Pendel „zwischen Faktizieren (nachrichtlich), Etikettieren (einordnend, bewertend) und Erzählen (narrativ, oft kolportierend).“ 9

Den Ausschlag für das Pendel gibt ein gewisser Entwicklungsfaden, der unabdingbar für den Text ist, denn das macht die Magazingeschichte aus: Sie erzählt eine Geschichte mit einem Anfang, einem Klimax und einem Schluss. Zusätzlich braucht sie Kontexte, um einen Bedeutungsbogen spannen zu können. 10

Die Magazingeschichte erzählt also berichtend über Geschehnisse nebst allen beteiligten und betroffenen Personen. Während der Geschichte soll eine Entwicklung stattfinden, Ursachen und Folgen sollen benannt und eine Tendenz angeboten werden. Dabei werden unter Verwendung von Elementen der Reportage oder des Features Episoden in Szene gesetzt, die jedoch nicht für sich stehen, sondern außerdem mit Kontexten, also Hintergrundinformationen, durchsetzt werden. Die Sprache kann unterdessen durch ihren faktizierenden und interpretierenden Anspruch sehr distanziert wirken. 11

Kommentar #

Der Kommentar gehört zu den grundlegenden Darstellungsformen der Meinungsäußerung. Zu dieser Gattung gehören beispielsweise auch der Leitartikel oder die Glosse. Sie alle kennzeichnet die Tatsache, dass sie eine Meinung äußern, um bei den Rezipienten eine Meinung zu bilden. So schafft es ein guter Kommentar, zum Nachdenken, Handeln oder Urteilen anzuregen. Dabei ist es unerheblich in welchem Ressort er publiziert wird, da sich der Kommentar alles zum Thema machen kann. Auch, wenn er meist mit dem Politikressort assoziiert wird, so ist er genauso im Kultur- oder Wirtschaftsressort anzutreffen. 12

Walther von La Roche unterscheidet in seiner Analyse zum Kommentar drei Arten von Kommentaren. Da wäre zunächst der „Argumentations-Kommentar“, der mithilfe ausgewählter Argumente andere überzeugen möchte, sich allerdings indirekt auch mit anderen Standpunkten auseinandersetzt. Der „Geradeaus-Kommentar“ verzichtet auf eine Einleitung oder verschiedene Argumente und bietet dem Leser eine klare Stellungnahme. Wägt der Kommentator zwischen verschiedenen Alternativen ab und stellt die Komplexität des zu bewertenden Gegenstandes in den Vordergrund, so handelt es sich dabei um den „Einerseits-Andererseits-Kommentar“. 13

Die Sprache des Kommentars ist eine nüchterne und sachliche, die allerdings trotzdem deutlich eine Meinung zum Ausdruck bringt. Der Aufbau eines solchen Appelltextes beinhaltet in der Regel vier Schritte: Titel, These, Argumente und einen pointierenden Schluss. 14

Charakteristika der Darstellungsformen #

Vorrangig geht es in diesem Kapitel um eine Einordnung der beiden Portale. Dies geschieht vorerst durch eine kürzere Beschreibung der Entstehung und Entwicklung von Spiegel Online und bento, ehe dann auf die ästhetische Erfahrung und zu guter Letzt auf Sprache und Text eingegangen wird.

Spiegel Online #

Der Auftritt des SPIEGEL gehört zu den Pionierleistungen deutscher Verlagsangebote im Internet, da er seit Oktober 1994 existiert. 15 Zunächst ist die Seite eine reine Spielwiese im HTML-Standard 1.0. Das bedeutet: Weder irgendwelche Frames, noch Tabellen oder JavaScript. 16 „Die Site war sehr schlecht und eher ein Abfallprodukt […].“ 17 Doch es lag nah, das Projekt weiterzuverfolgen, da das Internet, damals wie heute, das Potenzial bietet, Informationen und damit auch Nachrichten in nahezu Echtzeit übermitteln zu können. Die technischen Fortschritte waren jedoch zunächst nur ein Fundament, auf das auch andere Mitstreiter bauen konnten. Der große Vorteil für Spiegel Online bestand indes darin, bereits die Hintergründe aus dem eigenen Archiv entnehmen zu können. In den nächsten Jahren entstehen unter anderem der „Kultur-Spiegel“, neue Layouts und Redaktionssysteme. 18 Es ist allerdings der 11. September 2001, der die größte Auswirkung auf den weiteren Erfolg des Nachrichtenportals hat. Die Website erlebte an diesem Tag einen so gewaltigen Ansturm, dass sie temporär nicht mehr erreichbar war. Deshalb wurden weitere Server gemietet, um trotz alledem verfügbar zu sein. 19 Die Konkurrenz verpasste diese Chance. Spiegel Online konnte sich somit als Nachrichtenmedium etablieren, was sich auch in der Nutzerzahl wiederfand: Sie stieg an diesem Tag um 20% und auch am folgenden Tag wurde fast zehn Millionen Mal auf die Seite zugegriffen. Bei früheren dramatischen Ereignissen, wie etwa dem Tod der Prinzessin Diana 1997, zählte die Seite circa zwei Millionen Zugriffe. 20 Mittlerweile gehört das Portal zu den reichweitenstärksten Nachrichtenseiten. Zwischen November 2017 und Januar 2018 erreichte die Seite durchschnittlich 3,42 Millionen Leser pro Tag und generierte damit mehr Zulauf als beispielsweise Focus Online (2,95) oder Die Welt (2,14). 21

Form und Ästhetik #

Seit der Gründung im Herbst 1994 wandelt sich das Design und Layout der Homepage immer wieder. 22 Die letzte Designänderung in Form eines sogenannten „Rebrush“ fand im September 2016 statt.

Beim Aufrufen der Startseite öffnet der Header mit dem typischen Spiegel-Logo, das in einem roten und nicht typisch orangenen Ton gehalten wird. Daran schließen zwei Sprungstellen an, die in die zentralen Bereiche führen: Einmal zum digitalen Wochenmagazin Der Spiegel sowie zur Videoseite Spiegel TV mit Nachrichtenvideos, Dokumentationen und Spielfilmen. Die erste Zeile endet mit einer Suchfunktion in Gestalt einer Lupe und einem Anmeldeknopf. Direkt darunter befindet sich die Navigationsleiste, die die bekannten Rubriken aufbietet, wie beispielsweise „Politik“, „Panorama“ oder „Wissenschaft“. Sie folgt dem Rezipienten, auch wenn der sich in einem unteren Teil der Seite aufhält. In der letzten Zeile des Header ist linksbündig das Datum vermerkt, wobei rechtsbündig jeweilige Links zu „Schlagzeilen“, „Wetter“, „DAX“, „TV-Programm“ und „Abo“ aufgeführt werden. Doch den prominentesten Platz der Seite nimmt das Aufmacherfoto ein. Inhaltlich wird alles auf eine Karte gesetzt, denn weitere Illustrations- oder Foto-Elemente, auf die der Leser ausweichen kann, gibt es nicht. Der weiße Hintergrund verstärkt die Konzentrierung auf den Opener. Daran ist zu erkennen, dass die erste Bildschirmportion nicht darauf ausgelegt ist, ein unbedingt längeres Verweilen am Seitenkopf zu initiieren. 23

Screenshot Spiegel Online – Opener

Wer sich also nicht für das Topthema interessiert, scrollt schnell nach unten. „Das Ganze wirkt wie eine Scan-Rennstrecke: Die Teaser in der Hauptspalte stehen streng untereinander, die Teaserformen variieren nur dezent – und können deshalb schnell überflogen werden.“ 24 Dabei werden aktuelle Artikel aus unterschiedlichen Ressorts präsentiert und mit bereits veröffentlichten Beiträgen zu einem Themenpaket geschnürt, falls eine thematische Nähe zueinander besteht. Diese Blöcke grenzen sich durch schmale, graue Linien voneinander ab.

Da das Layout bis zu einem bestimmten Punkt zweispaltig ist, befindet sich rechts neben der Hauptspalte, Platz für Verschiedenes: Unter anderem eine Vorschau des aktuellen Spiegel, Verweise für die sozialen Medien, Top-Listen für die fünf meistgelesenen, -verschickten oder -gesehenen Artikel, Videos oder Artikel, die auf bento.de erschienen sind.

Ein eingebetteter Podcast, der unmittelbar gehört werden kann, bedeutet das Ende der bisherigen Zweispaltigkeit. Innerhalb der Hauptspalte sind zwar die Artikel auch geteilt, jedoch bietet sich nun so viel Raum, dass die Rubriken samt ihren Unterthemen aufgefächert werden können (Beispiel Rubrik Wirtschaft: Börse, Service, Versicherungen, Unternehmen, Soziales). Durch diese Designentscheidung können ebenso Artikel mit nicht der höchsten Relevanz direkt auf der Startseite eingebunden werden. Dieser Abschnitt beginnt nach rund einem Viertel der Gesamtseite. Genau dort taucht auch zum ersten Mal Werbung auf, die als „Anzeige“ gekennzeichnet und jeweils durch eine schmale, graue Linie vom Rest getrennt wird. Das Problem daran ist, dass es um werbliche Inhalte geht, diese jedoch im gleichen Stil wie redaktionelle Beiträge aufbereitet werden. 25 Dem Leser fällt es möglicherweise gar nicht auf, dass es sich dabei um „Native Advertising“ (native = hier: vertraut, Advertising = Werbung) handelt.

Ein grauer Kasten schließt mit der Seite ab, der unter anderem Serviceangebote von Partnern aufführt, aber auch Cover der jeweiligen Spiegel-Ausgaben oder das Impressum beinhaltet.
Das Nachrichtenportal bietet dem Leser zunächst einen guten und geordneten Überblick bezüglich des Tagesgeschehens. Die Seite wird mehrmals in der Stunde aktualisiert, vergisst aber keine älteren Beiträge. Wird beispielsweise also ein neuer Beitrag zum Thema Strafzölle veröffentlicht, weil sich dazu die EU-Kommission äußerte, werden ältere Artikel, die sich ebenso Strafzölle zum Thema machten, als Link samt Überschrift unter den Teaser des neuen Beitrags angezeigt. Dadurch entstehen Themenpakete, die dem Leser einen tieferen Zugang zum Thema gewähren. Doch eben dieses Festhalten birgt auch die Gefahr, dass Besucher sich in einem Link-Dschungel verirren. Zusätzlich wirken unterschiedlich große Kästen und die leicht zur Hauptspalte versetzte, rechte Spalte unübersichtlich und unstrukturiert. Weiße Leerräume und graue Abgrenzungslinien steuern ein wenig dagegen. Sobald sich die Rubriken auffächern, „franst“ das einstige Erscheinungsbild aus: Zwischen Werbung, Wetter, Panorama, Videos und Politik geht die Übersichtlichkeit verloren. In einem möglichen „Relaunch“ der Website könnte darüber nachgedacht werden, auch die leeren Ränder miteinzubeziehen, um in der Hauptspalte mehr Platz gewährleisten zu können.

Sprache und Text #

Bereits 1957 beschrieb Hans Magnus Enzensberger in seinem Essay die „Sprache des Spiegel“:

Die SPIEGEL-Sprache ist anonym, Produkt eines Kollektivs. Sie maskiert den, der sie schreibt, ebenso wie das, was beschrieben wird: Sprache einer schlechten Universalität, die sich für alles kompetent hält. Vom Urchristentum bis zum Rock and Roll, von der Lyrik bis zum Kartellgesetz, vom Rauschgiftkrawall bis zur minoischen Kunst wird alles über einen Leisten geschlagen. 26

Hans Magnus Enzensberger

Heutzutage weiß man jedoch, wer sich der Sprache eines Artikels verantworten muss, da der Name des Autors den Textkopf schmückt. Dieses Zitat aber, entstammt einer Zeit, in der das Internet eine Idee der Zukunft war. Doch auch heute noch, nutzt die Internetausgabe die beschriebene Sprache. Dabei kommt sie in nachrichtlichen, analytischen und unterhaltenden Texten vor, womit die Grenzen zwischen Boulevard, Feuilleton, Nachrichten, Kommentar und Reportage eingerissen werden. 27

Beginnend bei den Schlagzeilen, trifft man häufig auf ausgefallene Metaphern, neuerfundene Phrasen, Alliterationen und Neologismen. Ein Auszug der Schlagzeilen Ende März 2018:

Im Ressort Politik rattern die Luxus-Züge der Kim-Dynastie unter der Überschrift „Rail Force One“ (27.03.). Der Kulturteil malt mit „Fettnäpfchen, tief wie Schwimmbecken“ ein ungewöhnliches Bild und rezensiert die zweite Staffel der Serie „jerks.“ (27.03.) und „Katastrophe Kinderkriegen“ erleichtert den Einstieg in den Essay mithilfe einer Alliteration (25.03.). Der Stil verlangt immer wieder durchschlagende Begriffe, die sich dann möglichst klar von einem konventionellen Nachrichtenjargon abgrenzen. 28 Dabei werden besonders gern Verben verwendet, die im metaphorischen Sinn Krach erzeugen: „beben“, „knallen“ oder „sticheln“. Es ist ein ständiger Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Boulevard.

Kann Spiegel Online sein Millionenpublikum verantwortungsvoll und meinungsbildend informieren? Oder entführt die Site ihre Leser vor allem in ein Gag-Universum mit hohem Erregungs- und Zerstreuungswert – wenn Gabriele Pauli zur »Latex-Landrätin«, Horst Seehofer zum »Superstar« und Heiligendamm zum »Klima-Showdown« wird, damit die Zeilen besser flutschen? 29

Robin Meyer-Lucht

Doch um genauer typische Charakteristika hinsichtlich Sprache, Text und Aufbau erklären zu können, bezieht sich das Folgende auf eine Magazingeschichte, die am 13. Februar 2016 auf Spiegel Online erschien. „Die Störschweine“ von Hans-Jürgen Schlamp beschreibt eine Wildschwein-Plage in Italien, die tausende Verkehrsunfälle und Schäden in der Landwirtschaft verursacht. Auch in diesem Beispiel beginnt der Artikel mit einem Neologismus in der Überschrift. Dann folgen Vorspann, Bild und Name des Autors, Möglichkeiten zum Teilen, das Datum und ein Beitragsbild, ehe der eigentliche Text beginnt:

Wenn eine Wildschweinrotte sich nächtens über eine Wiese hermacht, sieht diese tags darauf aus wie ein Truppenübungsplatz. Auch das Gemüsegärtchen hinterm Haus ist einfach weg. Die Oleander sind ausgebuddelt, andere Pflanzen auf Bodenniveau abgebissen. Na und? Niemand muss mitten im Wildschweingebiet siedeln. Oder er muss eben Zäune setzen. 30

Hans-Jürgen Schlamp

Der Autor nimmt durch sein Erzählen den Leser an die Hand und führt ihn mitunter in sein eigenes Gemüsegärtchen. Dadurch, dass er konkret von „Oleander“ spricht und nicht einfach nur von „Blumen“, gewinnt der Einstieg an Anschaulichkeit, an Authentizität. Die Sprache bewegt sich in diesem Abschnitt klar auf einem erzählerischen Niveau.

Der Einstieg einer Geschichte, also auch einer Magazingeschichte, ist besonders wichtig, da sich dort entscheidet, ob der Leser weiter liest oder nicht. Deshalb folgt unmittelbar darauf, das Aufblasen der Erzählung. Sie beantwortet die Frage, warum der Text überhaupt relevant ist.

Das Problem ist nur: Die hungrigen Paarhufer durchstreifen und durchpflügen ein immer größeres Revier, das immer weiter über ihre angestammten Wälder hinausreicht. Denn ihre Zahl wächst dramatisch. Besonders in Italien. Gab es im Jahr 2000 allenfalls eine halbe Million, sind es heute doppelt so viele. Schon sind sie an den Stadträndern von Rom und Bologna, Florenz und Genua heimisch. Man kennt die Bilder auch aus Berlin. Und ihre Fruchtbarkeit ist ungebrochen. Leider nehmen in gleichem Maße die Schäden zu, die sie anrichten. Und es wächst die Angst der Bürger. 31

Hans-Jürgen Schlamp

Die Geschichte wird durch das Nutzen von Ausdrücken wie „immer weiter“, „wächst dramatisch“ und „doppelt so viele“ aufregend. Zusätzlich folgt eine Aufzählung weltbekannter Städte. Bemerkenswert ist in diesem Abschnitt auch die Erwähnung Berlins, die das Thema ebenso in Deutschland erwähnenswert machen soll. Denn je eher man selbst betroffen ist, desto größer ist auch das Interesse am jeweiligen Sachverhalt. Die Dimension der Nähe spielt dabei also eine große Rolle. 32 Schon im nächsten Abschnitt gipfelt das Aufblasen in einem Erdbeben:

Im vorigen Jahr tötete ein wütendes Wildschwein in Sizilien, nahe dem Touristenort Cefalu, einen älteren Mann, der seine Hunde gegen das wuchtige Wildtier verteidigen wollte. Viele Pilzsucher gehen seither nur noch bewaffnet in den Wald. 33

Hans-Jürgen Schlamp

Nun ist auch deutlich eine Tendenz erkennbar, denn der Autor beschreibt das Tier als „wütendes Wildschwein“ oder „wuchtige[s] Wildtier“, während der „ältere[ ] Mann“ nur seine Hunde schützen wollte. Pilzsucher streifen deshalb nur noch mit einer Flinte durch den Wald. Die Sprache ist mittlerweile auf der Ebene des Etikettierens angelangt. Der Leser entwickelt durch die tendenziösen Ausführungen eine gewisse Antipathie dem Tier gegenüber. Untermauert wird dies durch eine Fotostrecke, die Jäger mit ihren Gewehren bei der Jagd zeigt.

Screenshot Spiegel Online – Fotostrecke

In den nächsten Abschnitten werden unter anderem die ökonomischen Schäden geschildert, wobei die Sprache nun faktizierend ist. Winzer und Bauern der Region meldeten nämlich Ausfälle von circa zwölf Millionen Euro. Denn im Gegensatz zu einer Reportage, vermittelt die Magazingeschichte auch das Hintergrundwissen. Es findet eine Verknüpfung zwischen Szenen und Fakten statt. Die Sprache wirkt umgangssprachlich, dann aber auch durchschlagend, wenn beispielsweise von „Ballerei“ die Rede ist. Sie pendelt also wie eingangs der Arbeit dargelegt, zwischen nachrichtlichem, einordnendem und narrativem Niveau.

Im weiteren Verlauf lässt der Artikel noch verschiedenste Sprecher zu Wort kommen: Den Präsidenten der toskanischen Bauernschaft, Umwelt-und Tierschützer und die Jäger selbst. Ungefähr zur Hälfte des Gesamttextes schmückt ein weiteres Bild den Artikel. Dort werden Weinpflanzungen gezeigt, die die Tiere wohl besonders gern fressen.

Der Text endet mit keinem weiteren Erdbeben, sondern mit einer zum Schmunzeln einladenden Überraschung und einem weiteren Bild, das ein zubereitetes Wildschwein zeigt:

Zumal ja die Ehefrauen schon jetzt über ihre jagenden Männer meckern: Ständig sind die weg, und am Abend bringen sie kiloweise Wildschwein mit, das keiner mehr essen mag. Gut, man kann es verkaufen. Für sieben Euro pro Kilo war das ein nettes Zubrot. Aber wenn es demnächst in Hülle und Fülle angeboten wird, werden die Kunden knapp, und der Preis fällt. Und dafür durchs Unterholz kriechen? No grazie, Waidmannsdank! 34

Hans-Jürgen Schlamp

bento #

Im Gegensatz zu Spiegel Online ist bento kein Pionier des Internets, wohl jedoch einer der Jugendportale. Es existiert unter anderem neben ze.tt (Die Zeit), NOIZZ (BILD) und jetzt (Süddeutsche Zeitung) erst seit Oktober 2015. 35 Dass die Zielgruppe eine junge ist, wird an verschiedenen Stellen bemerkbar. Es gibt Quizze, Videos und Shopping-Listen. Doch besonders deutlich wird es immer dann, wenn von „unserer“ Generation die Sprache ist, wie beispielsweise in der Überschrift: „Wir sind politisch! Nur nicht so, wie andere es gerne hätten“. 36 Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass bento auch in den gängigsten sozialen Medien, wie Instagram, Twitter, Facebook oder Snapchat vertreten ist.

Beachtenswert ist folgendes Zitat, das im eigenen Markenprofil vermerkt ist: „Nur Text spricht die User nicht an. Junge Menschen schauen jede Menge Videos, kommunizieren mit Animationen und Emojis.“ 37 Damit findet eine Abgrenzung zur Mutter, Spiegel Online statt, und antizipiert eine geläufige Entwicklung junger Menschen im Umgang mit dem Internet.

Das Konzept einer Mischung aus News, Storys und Unterhaltung findet Anklang: Zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 besuchten durchschnittlich 4,01 Millionen Leser pro Monat den Blog. Andere Mitstreiter wie NOIZZ (1,76), ze.tt (0,79) oder jetzt (0.76) erreichen selbst zusammen nicht die Reichweite, die bento erzielt. 38

Form und Ästhetik #

Die jugendliche Ausrichtung der Thematik schlägt sich auch in der Gestaltung der Website nieder. Zunächst öffnet bento mit einem farbigen, kreisrunden Logo, daran schließt der Name des Blogs an. Auf der rechten Seite verweisen Symbole von Facebook und Instagram direkt auf die jeweilige Plattform. Unmittelbar darunter befindet sich eine horizontale und statische, also eine sich nicht verändernde Navigationsbar, die sich nicht in klassische Ressorts unterteilt, sondern in Kategorien. Folgt man einer solchen Kategorie, findet man sich in einer Art Archiv wieder, in dem dann beispielsweise alle Artikel zum Thema „Meinung“ gesammelt werden. Die Leiste endet mit „Mehr“, worauf sich bei einem Klick darauf eine vertikale Dropdown-Liste öffnet. Dort werden eine Suchleiste sowie nochmals alle Kategorien als auch die sozialen Netzwerke aufgeführt. Darunter werden 16 Schlagworte organisiert, die am ehesten als Ressort-Ersatz fungieren: Artikel, die unter „Grün“ zu finden sind, thematisieren Nachhaltigkeit, wohingegen es bei „Queer“ um Menschen geht, die in der Öffentlichkeit von der gesellschaftlichen Norm abweichen, hauptsächlich bezüglich der Sexualität.

bento ist bunt, begegnet dem Leser aber zu Beginn ähnlich wie die Startseite von Spiegel Online. Dadurch, dass das Aufmacherfoto auch hier den Großteil des Bildschirms einnimmt, entstehen Konsequenzen, die schon beim Mutterverlag beobachtet wurden. Unter dem Opener werden meist zwischen sechs und acht Beiträge mithilfe von Fotos präsentiert, die in einer Kacheloptik arrangiert sind, wie es auch im sozialen Netzwerk Instagram geschieht. Die Überschrift wird bei manchen Bildern in weißer Farbe und einem fetten Schriftsatz im unteren Bildbereich integriert. Manche Beiträge aber, erinnern stark an ein Polaroid-Bild. Unter dem eigentlichen Beitragsfoto ist eine weiße Fläche, die mit der Überschrift und einem möglichen Vorspann in schwarz beschriftet wird.

Screenshot bento – Opener

Zudem wird die obere, linke Ecke mit einem Thema versehen, unter anderem mit dem Label „Story“ oder „S@tire“. Allerdings geschieht dies nicht durchgängig, eher im Gegenteil. Beiträge, die nicht damit ausgezeichnet sind, stellen ein Gros der Texte dar.

Scrollt man weiter nach unten, werden unter einem Flammen-Emoji und dem Ausdruck „Trending“, die vier meistempfohlenen Artikel der letzten 24 Stunden angzeigt. Es folgen danach die Kategorien „Gerechtigkeit“, „Storys“, „SoBinIchHalt“, „Streaming“, „Videos“, „Tech“, „Wir müssen reden“, „Grün“ und „Shopping-Listen“, die immer drei oder vier Artikel beinhalten.

Der Vergleich des Aufbaus der verschiedenen Beiträge gestaltet sich mitunter als schwierig, da es nur sehr wenige formale Übereinstimmungen gibt. Die Varianz der Schlagzeilen ist hoch, denn sie tauchen als kurze und prägnante Überschriften auf, allerdings auch als längere, ausformulierte Sätze. Teaser sind teilweise vorhanden, jedoch nicht bei jedem Artikel. Fotos, die den Artikel auf der Startseite repräsentieren, fehlen stellenweise komplett im Artikel selbst, sind aber dagegen bei anderen prominent im Header zu finden.

Die größte Gemeinsamkeit der Beiträge besteht in der Reihenfolge der Informationen zum Text. Zuerst ordnet eins der 16 Themen den Text einem Ressort zu. Danach folgen Titel, Datum und Uhrzeit der Veröffentlichung inklusive einer etwaigen Aktualisierung, Möglichkeiten zum Teilen auf Facebook und Twitter, falls vorhanden ein Vorspann und Bild wie auch der Name der Autorin/des Autors/der Autoren. Zum Ende des Artikels werden Hashtags aufgeführt, die den Text einordnen sowie sechs weitere Beiträge, die thematisch nicht mit dem eigentlichen Text verwandt sein müssen. Unter diesen sechs befinden sich zwei Beiträge, die als „Anzeige“ kenntlich gemacht sind. Auch hierbei handelt es sich um Native Ads, die ebenso bei SPON zum Einsatz kommen.

Screenshot bento – Native Ads

Den Abschluss des Artikels bildet eine erneute Leiste zum Teilen des Textes und sofern vorhanden, eine Kommentarfunktion.

Der Blog bietet eine grundsätzliche Ordnung, die durch die zahlreichen, bunten, mitunter auch animierten Grafiken konterkariert wird. Unterschiede hinsichtlich Teaser, Bilder und Längen der Schlagzeilen verstärken den Eindruck des Chaotischen. Junge Leser, an die sich bento richtet, finden sich vermutlich sehr viel schneller zurecht als möglicherweise ältere Rezipienten. Grund dafür sind soziale Netzwerke, die eine vergleichbare, ästhetische Erfahrung bieten.

Sprache und Text #

Noch gibt es keinen Essay, der sich ausschließlich oder überhaupt mit der Sprache bei bento befasst. Allerdings taucht der Begriff der Jugendsprache immer wieder auf, wenn es um die Beschreibung des Stils geht. Vorrangig ist bekannt, dass bento ein Erzeugnis des Spiegel-Verlags ist und somit gewisse Ähnlichkeiten hinsichtlich der Umgangssprache aufweist.

Auch hier mit den Schlagzeilen beginnend, fällt auf, dass es gar keine konventionellen Schlagzeilen gibt. Stattdessen fungieren Sätze als Überschriften, die man eher in einem potenziellen Vorspann erwartet: „Ich wurde im Zug von randalierenden Fußballfans belästigt – so habe ich mich gewehrt“ (29.03.) oder „In der Straßenbahn kippt jemand um, keiner leistet Erste Hilfe. Wie kann das sein?“ (30.03.). Metaphern, Neologismen oder Alliterationen kommen selten bis gar nicht vor. Abgewandelte Phrasen oder popkulturelle Zitate tauchen hingegen schon auf: „Facebook weiß, wen du letzten Sommer angerufen hast“ (26.03.). Doch auffallend ist die Häufigkeit der Verwendung von Anglizismen. Immer wieder ist von „posten“, „daten“ und „mobben“ die Rede. Es werden „Shitstorms“ entfacht, „Selfies“ geschossen, oder „Beauty-Masken“ probiert. Dazu kommen Fragestellungen in Überschriften, die mitunter auch den zweiten Teil einer Schlagzeile bilden: „Mein Chef berührt mich und ist sexistisch. Was tun?“ (26.03.) oder „Ist es wirklich ungesund, neben dem Handy zu schlafen?“ (10.03.). Die Gestaltung der Überschriften ist deutlich vom Stil der Mutter zu unterscheiden und doch ähneln sie sich im Willen, eine eigene, individuelle Diktion zu etablieren. Inwiefern die Profilierung des Stils gelingt, würde nur ein Vergleich mit anderen Mitstreitern zeigen. Betrachtet man jedoch ausschließlich die Statistik der Reichweite und setzt einen kennzeichnenden Stil als Basis für eine hohe Reichweite voraus, dann scheint es Spiegel Online und bento zu gelingen. Letzterem gelingt es aber vor allem dadurch, auf das Konzept „Clickbaiting“ zu setzen. Es basiert darauf, „dass einem irgendwo eine ihrer Überschriften begegnet, die eigentlich gar keine Überschriften mehr sind, sondern in Neonfarben gewandete, gellend kreischende Zeitungsjungen.“ 39 Sobald sich der User auf der Seite befindet, wird Werbung ausgespielt und Geld an den Seitenbetreiber gezahlt. Sie sind die konsequente Weiterentwicklung reißerischer Schlagzeilen. Die Überschriften bestehen häufig aus ganzen Sätzen, um alle relevanten Schlüsselwörter unterbringen zu können und damit zwar nicht zu viel verraten, aber genug Anreiz schaffen, um Leser auf die Seite zu ziehen. 40 Beispiele für Clickbaiting-Schlagzeilen bei bento sind: „Diese Frau stillt in der Sport-Umkleide, postet davon ein Foto – und wird dafür gefeiert“ (30.03.) oder „Wenn du in einem dieser Orte wohnst, bekommst du lebenslang Gratis-Pornos geschenkt“ (30.03.).

Doch um genauer auf die Sprache in einem Artikel eingehen zu können, werden nun Auszüge eines Kommentars analysiert, der am 22. März 2018 erstmals auf bento erschien. In „Warum es beim Daten so gut ist, trans zu sein“ von Lex Marmor, geht es um die Zurückweisung Transsexueller in Situationen des Kennenlernens. Auffällig ist hier jedoch, dass der Text nicht etwa unter „Queer“, sondern unter dem Schlagwort „Fühlen“ zu finden ist. Und das obwohl der Artikel klar die LGBTQ-Thematik aufgreift, also von Lesben (Lesbian), Schwulen (Gay), Bisexuellen (Bisexual), Transgendern (Transgender) und queeren Menschen (Queer) erzählt.

Auch hier enthält die Überschrift einen Anglizismus und folgt dem Konzept des Clickbaiting. Die Überschrift verspricht dem Leser zunächst, die Vorzüge der Transsexualität zu erklären. Doch sie bezieht sich inhaltlich nur auf den letzten Abschnitt des Textes, bei dem es dann zum pointierten Schluss kommt. So schafft das Zusammenspiel zwischen Überschrift und Text einen Widerspruch, der erst zum Ende aufgeklärt wird und den Leser somit bis zum Schluss halten kann.

Das Hauptaugenmerk soll nun gänzlich auf dem Sound, dem Klang der „bento-Sprache“ liegen. Die Gattung des Artikels spielt hierfür nur eine untergeordnete Rolle, obschon dadurch einige Elemente des Textes erklärt werden können. Vorab wird nicht jeder Absatz untersucht, sondern ausschließlich prägnante und damit relevante Abschnitte.

Neulich im Fitnessstudio ist es wieder passiert: Eine junge Frau vom Laufband neben mir lächelte mich an. Wir tauschten ein paar freundliche Sätze und wechselten zu anderen Geräten. Dann fragte sie mich: “Wie heißt du?” Meine Antwort hat sie offenbar zu Tode erschreckt. Ihr Lächeln stürzte vom Gesicht und sie mit den Worten “Ich gehe kurz duschen [sic]“ Richtung Umkleide.41

Lex Marmor

Der Autor beginnt seinen Artikel mit einem erzählerischen Einstieg. Doch Fitnessstudio, weitere Geräte oder die angesprochene Frau werden gar nicht beziehungsweise kaum weiter beschrieben. Der Fokus des Beginns liegt selbstredend auf der von ihr gestellten Frage und die Reaktion ihrerseits auf die darauffolgende Antwort. Durch die Verwendung des grammatischen Elements der direkten Rede wirkt die Situation unmittelbar und szenisch. Durch den Umstand, dass der Autor selbst Protagonist seiner eigenen Erzählung ist, wirkt der Kommentar um ein Vielfaches authentischer.

Denn dieser kurze Moment war für mich genauso unangenehm wie für sie – wenn auch aus anderen Gründen. Abgelehnt zu werden schmerzt – das kennen alle, die jemals an jemandem Interesse gezeigt haben. Aber dieses Gefühl ist nicht der klassische Mix aus leichter Kränkung und Enttäuschung, den die meisten dann empfinden. Denn diese Art der Ablehnung, die ich schon oft erlebt habe, ist nicht der klassische Korb. Sie ist eine Mischung aus Abgestoßensein, Erschrecken und in manchen Fällen auch Aggression. 42

Lex Marmor

Interessant sind in diesem Abschnitt die hervorgehobenen Markierungen im Text. Sie erleichtern dem Rezipienten das schnelle Überfliegen, das Scannen des Artikels. Ohne den restlichen Text gelesen zu haben, erkennt man eine deutliche Tendenz über das innere Seelenleben des Autors. Dies gipfelt in einem groß, rot, fett und kursiv geschriebenen Zitat, das sich deutlich vom verbliebenen Text abgrenzt:

Screenshot bento – Zitat

Inhalt und Ästhetik spiegeln sich hier in sich selbst wider, das heißt, das Gefühl der Abgrenzung ist sichtbar. Es ist vor allem ein Gefühl, das potenziell ein Großteil der jungen Zielgruppe von bento nachvollziehen kann, wenn nicht sogar selbst empfindet. Dabei kann die Ursache für dieses Empfinden eine gänzlich andere sein.

Aber: Wer sichtbar nicht in Geschlechtergrenzen passt, ist als Dating-Partner fast automatisch undesirable, also unerwünscht und nicht begehrenswert. Warum eigentlich?

Warum macht mein Name mich plötzlich abstoßend, wenn es davor weder mein Aussehen noch meine Stimme oder mein Verhalten, nicht mal der Schweißgeruch im Fitnessstudio waren?

Ist es die Angst davor, dass ich kompliziert sein könnte? Die Sorge, dass meine Geschlechtsidentität nicht das “männliche” Gegenstück zu ihrer sein könnte, wie wir es von Hollywood lernen?

Oder ist es die diffuse, aber mächtige Angst davor, wie mein Körper ohne Kleider aussehen könnte? 43

Lex Marmor

Im ersten Satz fällt sofort der relativ ungebräuchliche Anglizismus „undesirable“ auf. Der Gebrauch des Begriffs erschließt sich hier nicht, vor allem im Hinblick auf die direkt folgende Erklärung, die als Eingeständnis zu werten ist und den eigentlich verwendeten Anglizismus überflüssig erscheinen lässt. Die gestellten Fragen des Autors scheinen dann aber wieder verständlich zu sein. Sie bilden das Set-up für einen nächsten Abschnitt, in dem der Autor zu einer bewertenden Instanz wird, indem er Bezug auf seine eigenen Fragen nimmt.

Ich lebe beständig mit der paradoxen Situation, dass unsere Körper von der Gesellschaft einerseits als unschön und abstoßend, andererseits als stark sexualisiert und irgendwie bedrohlich wahrgenommen werden. Es ist kein Zufall, dass Transfrauen besonders oft Übergriffen und sexueller Gewalt ausgesetzt sind und Transmänner als boybandhaft-geschlechtslos und „irgendwie niedlich“ bis präpotent abgestempelt werden. 44

Lex Marmor

Die Sprache wechselt in eine einordnende, in eine Sprache des Etikettierens. Etwaige Hervorhebungen unterstützen den gebrauchten Stil einmal mehr, wenn von „unschön und abstoßend“ oder „stark sexualisiert“ die Rede ist. Der Einsatz des Neologismus „boybandhaft-geschlechtslos“, der zudem einen Anglizismus in sich trägt, lässt erneut darauf schließen, dass sich der Text an eine jüngere Zielgruppe richtet. Boybands hatten ihren Höhepunkt in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren, also in den Jahren, in denen die heute 18- bis 35-jährigen aufgewachsen sind und deshalb Berührungspunkte mit eben jenen beschriebenen Gruppierungen aufweisen. Beim Lesen entsteht daher sofort ein Bild im Kopf des jungen Lesers, während ein älterer Rezipient eher ratlos zurückgelassen wird.

Aber selbst, wenn es so wäre, sollte das doch beim ersten Kennenlernen nicht so wichtig sein, oder? Ich zumindest möchte nicht mit jemandem zusammen sein, für den meine Genitalien ein derart wichtiges Kriterium sind. Und das ist vielleicht der große Vorteil daran, ein Mensch zu sein, der nicht in die Normvorstellungen von vielen passt: Genderqueer zu sein ist ein ziemlich guter Idiotenfilter. 45

Lex Marmor

Der Text schließt mit einem hervorgehobenen Satz, der gleich zwei Auffälligkeiten aufweist. Zuerst beinhaltet er ein weiteres Mal einen ungewöhnlichen, englischen Begriff, der diesmal nicht erläutert wird. Der Autor setzt damit voraus, dass die Zielgruppe diesen Ausdruck kennt und auch versteht. Das letzte Wort des Satzes ist erneut ein Neologismus, der jedoch für jedermann verständlich ist.

Die Sprache des Textes stimmt mit der ästhetischen Erfahrung von bento dahingehend überein, als dass beide jugendlich sind. Themen, wie sie in dem analysierten Artikel vorkommen, erleichtern nicht nur indes das Einflechten von Anglizismen, sondern binden junge Leser auch inhaltlich. Der Versuch einer Etablierung eines eigenen Stils geschieht natürlich auch über Sprache. Die Sprache wirkt wie eine verjüngte, eine möglicherweise auch klischeebehaftete Umgangssprache, in der Anglizismen immer wieder auftauchen können. Allein anhand der Sprache ist auszumachen, dass der Beispieltext nur in diesem oder einem vergleichbaren Jugendmedium erscheinen kann.

Vergleich und Conclusio #

Quizze über geschmolzene Eis-Klassiker, Shopping-Listen mit stylischen Badelatschen, Anglizismen zwischen Clickbaiting-Headlines und Native Ads, Texte über LGBTQ-Themen und eine kunterbunte Kacheloptik auf der Startseite – so sieht junger Journalismus im Internet aus. Dem gegenüber steht das etablierte Nachrichtenangebot von Spiegel Online, das trotz des Rebrush, dem Nutzer augenscheinlich erstmal etwas nüchterner und gediegener präsentiert wird als es etwa bei bento geschieht. Doch sind die herausragenden Kennzeichen des Mutterverlags zum einen der Stil der Sprache und zum anderen die Themenmischung, die sowohl nachrichtlich-analystischen Journalismus, aber auch Unterhaltungsjournalismus bietet. So kommt es nicht selten vor, dass Spiegel Online lärmt. Denn der Stil giert nach durchschlagenden Begriffen, die sich möglichst signifikant von einer konventionellen Nachrichtendiktion und somit anderen Mitbewerbern abgrenzen. Ein Beispiel dafür ist der Begriff der „Ballerei“, der im analysierten Artikel „Die Störschweine“ auftaucht. Doch erzeugen nicht nur tönende Begriffe für Aufruhr, sondern auch Neologismen wie sie in der Überschrift der Magazingeschichte vorkommen. Dies alles hat zur Folge, dass die Grenzen zwischen Boulevard, Feuilleton, Nachrichten, Kommentar und Reportage immer mehr verschwimmen und es schwieriger wird, unterscheiden zu können.

bento gestaltet sich im Bestreben eines einzigartigen Stils ähnlich, betritt aber dabei einen anderen Weg. Dort, wo SPON laut ist, ist bento bunt. Und das zunächst einmal im wortwörtlichen Sinn. Denn wie bereits angemerkt, kann es sich mitunter als schwierig herausstellen, eine einheitliche Struktur im Aufbau des Erscheinungsbilds zu identifizieren. Rot, grün, blau, lila und bunte Fotos innerhalb zahlreicher Kacheln zeichnen womöglich gerade für ältere User ein Bild des Chaos. bento gibt sich also ähnlich wie SPON in den 1990er-Jahren als Spielwiese. Natürlich weniger technisch, dafür ästhetisch experimenteller.

Einen Hinweis liefert der Begriff „bento“ schon selbst. Denn Bentōs stammen ursprünglich aus Japan und werden als eine weitverbreitete Darreichungsform verwendet. Es handelt sich dabei um kleine Kästchen, in denen verschiedenste Speisen wie zum Beispiel Reis, Nudeln, Hühnchen-Nuggets, Rindfleisch und Schwarzwurzeln durch Trennwände voneinander unterteilt sind. Dies lässt sich, wie schon benannt, sowohl am Design der Startseite erkennen, als auch beispielsweise im untersuchten Kommentar „Warum es beim Daten so gut ist, trans zu sein“. Denn der Text wird so fragmentiert, dass er tatsächlich mit seinen vielen, kleinen Abschnitten an Sushi-Häppchen in einer Bentō-Box erinnert. Doch auch die Themenwahl erinnert ganz gleich an ein buntes Potpourri einer solchen Box. Neben einem Text über Feminismus in der Wissenschaft grenzt ein Video bezüglich Übungen zum Doppelkinn-Training an. Daran lehnt wiederum ein Kommentar, warum Dieter Bohlen den besten Instagram-Account hat, woran Geschichten anschließen, die von Alltagsrassismus erzählen. Spiegel Online vererbt bento also das besondere Kennzeichen der Themenwahl, nur durchmischt die Tochter weitaus aggressiver und legt den Fokus auf jüngere Themen, wie Texte über queere Menschen zeigen. Einzig mit dem Ziel, jüngere Menschen damit zu erreichen. So ist die Sprache meist umgangssprachlich und wird des Öfteren mit Anglizismen durchsetzt. Auch wenn die Umsetzung unterschiedlicher Natur ist, so steht bei beiden Angeboten das Stärken des eigenen Profils, die Etablierung eines einzigartigen Stils im Vordergrund. Zusätzlich weisen sie weitere Gemeinsamkeiten auf, darunter das Verwenden von Native Ads. Sogar die Kritik ist ähnlich. Denn wenn Enzensberger 1957 den Spiegel, somit auch Spiegel Online, für die schlechte Universalität der benutzten Sprache kritisiert und Böhmermann 2017 anprangert, dass bento nur noch Generalisten beschäftigt, die somit ebenfalls eine universelle Sprache verwenden, dann scheint sich beim Spiegel-Verlag innerhalb der letzten sechzig Jahre, nicht allzu viel verändert zu haben. SPON ist laut, aber bento bunter.

Quellenverzeichnis

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  1. Leo Brawand, „Die Spiegel-Story. Wie alles anfing“, München 1987, S. 226. ↩︎

  2. Vgl. Karoline Meta Beisel, „Mal verrückt sein“, https://sz.de/1.2671770 ↩︎

  3. Lars Weisbrod, „Jetzt halt mal die Fresse“, https://www.zeit.de/2017/49/jan-boehmermann-satire-angela-merkel-deutschland ↩︎

  4. Vgl. Holger Rada, „Von der Druckerpresse zum Web-Server: Zeitungen und Magazine im Internet“, Berlin 1999, S. 149. ↩︎

  5. Michael Haller, „Die Reportage“, Konstanz 2006, S. 83. ↩︎

  6. Vgl. Michael Haller, „Die Reportage“, Konstanz 2006, S. 83. ↩︎

  7. Vgl. Michael Haller, „Die Reportage“, Konstanz 2006, S. 96. ↩︎

  8. Vgl. Michael Haller, „Die Reportage“, Konstanz 2006, S. 97. ↩︎

  9. Michael Haller, „Die Reportage“, Konstanz 2006, S. 98. ↩︎

  10. Vgl. Michael Haller, „Die Reportage“, Konstanz 2006, S. 98. ↩︎

  11. Vgl. Michael Haller, „Die Reportage“, Konstanz 2006, S. 100. ↩︎

  12. Stefan Lüddemann, „Kulturjournalismus. Medien, Themen, Praktiken“, in: Andrea Hausmann (Hg.), Kunst- und Kulturmanagement, Wiesbaden 2015, S.43. ↩︎

  13. Gabriele Hooffacker/Klaus Meier (Hg.), „La Roches Einführung in den praktischen Journalismus. Mit genauer Beschreibung aller Ausbildungswege Deutschland · Österreich · Schweiz“, Wiesbaden 2017, S.140. ↩︎

  14. Juliane Köster, „Journalistische Textsorten. Der Kommentar“, https://www.br.de/alphalernen/faecher/deutsch/5-kommentar-journalistische-formen-100.html ↩︎

  15. Vgl. Holger Rada, „Von der Druckerpresse zum Web-Server: Zeitungen und Magazine im Internet“, Berlin 1999, S. 141. ↩︎

  16. Vgl. Holger Rada, „Von der Druckerpresse zum Web-Server: Zeitungen und Magazine im Internet“, Berlin 1999, S. 149. ↩︎

  17. von Booms o.J., zitiert nach Robin Meyer-Lucht, „Fallstudie Spiegel Online“, in: Peter Glotz/Robin Meyer-Lucht (Hg.), Online gegen Print: Zeitung und Zeitschrift im Wandel, Konstanz 2004, S. 215. ↩︎

  18. Vgl. von Booms o.J., zitiert nach Robin Meyer-Lucht, „Fallstudie Spiegel Online“, in: Peter Glotz/Robin Meyer-Lucht (Hg.), Online gegen Print: Zeitung und Zeitschrift im Wandel, Konstanz 2004, S. 216. ↩︎

  19. Vgl. Kurt, Chris/Lutteroth, Jule/Patalong, Frank/Sayami, Hanz Omar, „Geschichte und Entwicklung des Online-Journalismus“, http://www.spiegel.de/netzwelt/web/spiegel-online-geschichte-und-entwicklung-des-online-journalismus-a-995631.html ↩︎

  20. Vgl. Kurt, Chris/Lutteroth, Jule/Patalong, Frank/Sayami, Hanz Omar, „Geschichte und Entwicklung des Online-Journalismus“, http://www.spiegel.de/netzwelt/web/spiegel-online-geschichte-und-entwicklung-des-online-journalismus-a-995631.html ↩︎

  21. Vgl. Spiegel Media (a), „Markenprofil Spiegel Online“, https://web.archive.org/web/20170921221446/http://spiegel.media/uploads/MarkenProfile/RoteGruppe/SPON_Markenprofil.pdf ↩︎

  22. Vgl. Robin Meyer-Lucht, „Fallstudie Spiegel Online“, in: Peter Glotz/Robin Meyer-Lucht (Hg.), Online gegen Print: Zeitung und Zeitschrift im Wandel, Konstanz 2004, S. 215. ↩︎

  23. Vgl. Stefan Heijnk, „Texten fürs Web: Planen, schreiben, multimedial erzählen“, Heidelberg 2011, S. 28. ↩︎

  24. Vgl. Stefan Heijnk, „Texten fürs Web: Planen, schreiben, multimedial erzählen“, Heidelberg 2011, S. 28. ↩︎

  25. Vgl. Meedia, „Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Content Marketing und Native Advertising?“ [Link fehlt :(] ↩︎

  26. Hans Magnus Enzensberger, „Die Sprache des Spiegel“, in: Der Spiegel, Jg. 1957, H. 10, S. 48. ↩︎

  27. Vgl. Robin Meyer-Lucht, „Spiegel verkehrt?“, http://sz-magazin.sueddeutsche.de/drucken/text/3416 ↩︎

  28. Vgl. Robin Meyer-Lucht, „Spiegel verkehrt?“, http://sz-magazin.sueddeutsche.de/drucken/text/3416 ↩︎

  29. Robin Meyer-Lucht, „Spiegel verkehrt?“, http://sz-magazin.sueddeutsche.de/drucken/text/3416 ↩︎

  30. Hans-Jürgen Schlamp, „Die Störschweine“, https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/italien-der-krieg-gegen-die-wildschweine-a-1076695.html ↩︎

  31. Hans-Jürgen Schlamp, „Die Störschweine“, https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/italien-der-krieg-gegen-die-wildschweine-a-1076695.html ↩︎

  32. Vgl. Hans Mathias Kepplinger, „Journalismus als Beruf“, Wiesbaden 2011, S.60. ↩︎

  33. Hans-Jürgen Schlamp, „Die Störschweine“, https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/italien-der-krieg-gegen-die-wildschweine-a-1076695.html ↩︎

  34. Hans-Jürgen Schlamp, „Die Störschweine“, https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/italien-der-krieg-gegen-die-wildschweine-a-1076695.html ↩︎

  35. Vgl. Nora Burgard-Arp, „Das neue SpOn-Jugendportal Bento: irgendwo zwischen Ernsthaftigkeit und Klamauk“, https://web.archive.org/web/20170826193243/https://meedia.de/2015/10/01/das-neue-spon-jugendportal-bento-irgendwo-zwischen-ernsthaftigkeit-und-klamauk/ ↩︎

  36. Vanessa Steinmetz, „Wir sind politisch! Nur nicht so, wie andere es gerne hätten", https://web.archive.org/web/20200610165027/https://www.bento.de/politik/bento-umfrage-warum-junge-menschen-politisch-sind-a-00000000-0003-0001-0000-000000061762 ↩︎

  37. Spiegel Media (b), „Markenprofil bento“, https://web.archive.org/web/20180127213057/http://spiegel.media/uploads/MarkenProfile/RoteGruppe/bento_Markenprofil%20.pdf ↩︎

  38. Vgl. Spiegel Media (b), „Markenprofil bento“, https://web.archive.org/web/20180127213057/http://spiegel.media/uploads/MarkenProfile/RoteGruppe/bento_Markenprofil%20.pdf ↩︎

  39. Julia Bähr, „Saftige Verführung“, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/clickbaiting-kreischende-zeitungsjungen-14198825.html ↩︎

  40. Vgl. Jakob Steinschaden, „Anatomie des Clickbaiting: So ködern uns Upworthy, BuzzFeed und Co.“, https://www.netzpiloten.de/anatomie-des-clickbaiting-koedern-uns-upworthy-buzzfeed-und-co-2/ ↩︎

  41. Lex Marmor, „Warum es beim Daten so gut ist, trans zu sein“, https://web.archive.org/web/20200929001529/https://www.bento.de/gefuehle/liebe-warum-es-beim-daten-so-gut-ist-trans-zu-sein-a-00000000-0003-0001-0000-000002210706 ↩︎

  42. Lex Marmor, „Warum es beim Daten so gut ist, trans zu sein“, https://web.archive.org/web/20200929001529/https://www.bento.de/gefuehle/liebe-warum-es-beim-daten-so-gut-ist-trans-zu-sein-a-00000000-0003-0001-0000-000002210706 ↩︎

  43. Lex Marmor, „Warum es beim Daten so gut ist, trans zu sein“, https://web.archive.org/web/20200929001529/https://www.bento.de/gefuehle/liebe-warum-es-beim-daten-so-gut-ist-trans-zu-sein-a-00000000-0003-0001-0000-000002210706 ↩︎

  44. Lex Marmor, „Warum es beim Daten so gut ist, trans zu sein“, https://web.archive.org/web/20200929001529/https://www.bento.de/gefuehle/liebe-warum-es-beim-daten-so-gut-ist-trans-zu-sein-a-00000000-0003-0001-0000-000002210706 ↩︎

  45. Lex Marmor, „Warum es beim Daten so gut ist, trans zu sein“, https://web.archive.org/web/20200929001529/https://www.bento.de/gefuehle/liebe-warum-es-beim-daten-so-gut-ist-trans-zu-sein-a-00000000-0003-0001-0000-000002210706 ↩︎